Schöpferisch handeln

Das Quadrat gilt in vielen Kulturen als Symbol für Materie: der Gegebenheiten auf dieser Welt. Das Quadrat symbolisiert darüber hinaus auch das, was wir erschaffen und in die Welt bringen.

Auf dem Weg von der Inspiration zum Materialisieren, von der Idee zur Umsetzung und Fertigung brauchen wir unterschiedliche Kräfte.

Diese Kräfte wirken mit einander, bedingen einander. Sie spannen einen Rahmen von lebendigen Wechselwirkungen auf, in dem Neues werden kann.

Inspiriert von einer Symbolkarte[1] haben wir – Alexandra Schwendenwein und Harald Heinrich – ein Aufstellungsformat entwickelt, das bei kreativen Prozessen jeder Art nützlich ist.

Der Name der Karte (i-8) lautet: „Mein Erdenraum“ – wie ich mir mein Leben, mein Schaffen, mein Sein einrichte. Höhlenritzung mit vier Kreisen, die im Rechteck durch Linien verbunden sind.

    

In der 4 Kräfte Aufstellung werden die nötigen Kräfte, die eine Idee zum erfolgreichen Projekt gedeihen lassen einbezogen und in gute Balance gebracht.

Die Kraftquellen symbolisieren wir in der Aufstellung durch die 4 klassischen Elemente. Die Gedanken und Fragen dazu kann jede^r auch für sich allein im Hinblick auf ein Vorhaben bedenken:

Luft steht für die Kraft der Inspiration, die Idee oder Vision. Die Frage lautet WAS? Was willst Du umsetzen? Was begeistert Dich? Welche Idee willst Du verwirklichen? Woran wirst Du erkennen, dass Du Deine Idee zufriedenstellend umgesetzt hast? Oft wird die Inspiration schon mit dem gesamten Schöpfungsprozess verwechselt. Doch wie viele Ideen gelangen nicht zur Umsetzung, weil Motivation, Tatkraft oder die nötige Unterstützung fehlt.

Wir haben eine gute Idee! Das Element Feuer steht für die Motivation: WER?  mit wem? Und für wen? Das hin zu, die Kraft der Liebe:  die Energie und den Willen die Idee umzusetzen. Das Feuer steht für die Attraktivität des Ziels. Was bewegt uns auch Mühen auf uns zu nehmen um das Ziel zu erreichen? Die Selbstwertschätzung aber auch Anerkennung durch andere spielen hier eine Rolle. Die Liebe zur Sache und der Mut zur Tat. Das Feuer kann auch systemisch gesehen werden: wer sitzt mit mir am Feuer, wer ist dabei? Wie kann ich mich gut vernetzen, um mein Ziel zu erreichen? Wer oder was könnte hilfreich sein?

Das Element Wasser steht für die Bewegung. Die notwendigen Schritte. Die Kraft der Impulse, die es auf dem Weg der Verwirklichung immer wieder braucht: WODURCH ist die Frage? Hier spielen Gefühle und die Körperweisheit eine große Rolle. Die Somatischen Marker, die als Ja und Nein im Körper wie ein Kompass wirken. Wenn die Somatischen Marker JA sagen, gehen uns Dinge leicht von der Hand. Wir haben Motivation und den Trieb, Dinge umzusetzen. Was wäre ein guter erster oder nächster Schritt?

Und jeder Schritt der umgesetzt wird ist im Element Erde symbolisiert, die Kraft des Ausdrucks. Das WIE? Die Form die wir für unsere Pläne finden. Wie wir etwas in die Tat umsetzen. Woran erkennst Du, dass Deine Idee zu Deiner Zufriedenheit Gestalt angenommen hat? Was ist Deine individuelle Art? Deine Kompetenzen und Qualitäten? Was ist Deine ur-eigene „Handschrift“?  Bist Du Dir Deiner Einzigartigkeit bewusst und hast Du Freude daran? Was macht Dich aus und damit auch das, was Du für Dich und/oder andere erschaffst? Das WIE, das nur durch Dich in die Welt kommen kann!

Alle 4 Kräfte sind GLEICHWERTIG. Erst alle 4 Kräfte zusammen wirken schöpferisch. Jede Kraft kann als Eingangspforte in den Schöpferischen Prozess dienen: Ich kann den Impuls haben: ich will was tun, daraus folgt die Frage WAS? Etwas, was ich sehe, kann mich zu Neuem inspirieren oder im Beisammensein mit anderen entstehen neue Ideen.

Das 5. Element, das in unserem Kulturkreis weniger bekannt ist, aber im Buddhismus eine große Rolle spielt ist das Element Raum,  der Raum der unser Da-Sein bedingt. Wir leben im dreidimensionalen Raum. Und auch das was wir erschaffen wollen, braucht Raum und Zeit.

In unserem Aufstellungsformat kann der Raum als freies Element ergänzt werden, damit unsere jeweiligen Pläne sich gut entfalten können.

©Alexandra Schwendenwein und Harald Heinrich; Aufstellungsarbeit Wien


[1] In ihrem Buch „Botschaften der Großen Göttin-Symbolsprache aus den Kulthöhlen der Ile de France“ sind Sirilya Dorothee von Gagern und Cambra Maria Skadé prähistorischen Felszeichnungen und ihrer Symbolik nachgegangen. Sie haben dazu ein Kartenset mit verschiedenen Symbolen aus den Kultstätten gestaltet.